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Private oder gesetzliche Krankenversicherung für Beamte?

Für den jungen Beamten oder die junge Beamtin stellt sich die Frage nach der Wahl der am besten geeigneten Art der Krankenversicherung. Beamte verfügen nämlich über einen Sonderstatus. Anders als andere abhängig Beschäftigte erhalten sie Dienstbezüge anstelle einer direkten Entlohnung für ihre Arbeit.

Der Beamte, dem hoheitliche Aufgaben anvertraut sind, hat eine Treuepflicht gegenüber dem öffentlichen Dienstherrn, die durch den Amtseid begründet ist. Den Treuepflichten des Beamten steht die Fürsorgepflicht des Dienstherrn gegenüber, der seinen Beamten im Krankheitsfall eine Beihilfe zu den Krankheitskosten gewährt. Über diese Grundvoraussetzungen muss sich im Klaren sein, wer als Beamter vor der Entscheidung GKV oder PKV steht.

Was leistet die Beihilfe im Krankheitsfall?

Wenn wegen einer Erkrankung oder einer Vorsorgeuntersuchung Kosten entstehen, können die Belege bei der zuständigen Beihilfestelle eingereicht werden. Ein bestimmter Prozentsatz dieser Kosten wird dem Antragsteller als Beihilfe erstattet – im besten Fall bis zu 80%. Dasselbe gilt für Kinder und Ehegatten.

Für jeden beihilfeberechtigten Angehörigen steigt der Basissatz der Beihilfe in der Regel um 10% (die verschiedenen Kommunen, Länder und der Bund haben oft abweichende Beihilfevorschriften).

Warum ist eine PKV für Beamte meistens günstiger als die GKV?

Versicherungsbeiträge für die PKV oder die GKV sind jeden Monat zu leisten. Die Beihilfe erstattet aber nur wirklich entstandene Krankheitskosten. Das bedeutet, dass der Gesunde leer ausgeht und seinen GKV-Beitrag allein bezahlen muss. Dieser Nachteil wird auch durch die Vorteile der beitragsfreien Familienversicherung bei der GKV meistens nicht wirklich ausgeglichen, zumal Kinder in der PKV sehr günstig versichert sind.

Außerdem muss der Beamte dank der Beihilfe durch den Dienstherren (Land oder Bund) ja nur noch maximal 50%, je nach Familiengröße eventuell sogar nur 20% seiner Krankheitskosten in der PKV absichern. Das wirkt sich ebenfalls günstig auf die Höhe der Beiträge aus. Die privaten Krankenversicherungen haben spezielle Tarifmodelle für Beamte entwickelt.

Gibt es Nachteile in der PKV gegenüber der GKV?

Ein Problem könnte für den beihilfeberechtigten Ehegatten bei einer Ehescheidung entstehen. Dann entfällt für den Betreffenden die Beihilfeberechtigung, er oder sie kann aber nicht ohne Weiteres in die gesetzliche Krankenversicherung zurückkehren und muss dann den vollen PKV-Beitrag bezahlen. Nicht Erwerbstätige oder kleine Selbstständige stoßen dabei schnell an ihre finanziellen Grenzen.

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